EYOC 2022 Ungarn

Erlebnisbericht von Lukas Gasser

Foto: Istvan Mathe (EYOC 2022)

Erlebnisbericht von Lukas Gasser

Am Abend vom Mittwoch, dem 29. Juni, traf sich das EYOC-Team am Hauptbahnhof Zürich,  von wo aus unser Nachtzug nach Budapest fuhr. Mit dabei waren gleich fünf Athletinnen und Athleten des Zürikader: Mira Werder, Ladina Gasser, Minna Senn, Lukas Gasser und Simon Wolfensberger. Unser Kader war definitiv am besten vertreten an der diesjährigen EYOC.

 

Nach einer gelungenen Nachzugfahrt ging es, verteilt in drei Autos und einem Büsli, eine gute Stunde in den Norden Ungarns nach Salgotarjan. Noch am Tag der Ankunft machten wir uns auf zu einem ersten Training im ungarischen Terrain. Der Traingswald sollte uns ein erster Eindruck geben, auf was wir uns gefasst machen müssen bei der Langdistanz und der Staffel. Die einen waren mehr die anderen weniger begeistert vom Gelände, doch alle konnten ihre Schlüsse aus dem Training ziehen. Genau pünktlich zum Abendessen trafen wir in der Unterkunft ein. Es war ein schönes Motel, in dem wir bis auf den letzten Tag die einzigen Gäste waren. Der Freitag war der Tag, an dem wir an den offiziellen Modelevents der EYOC teilgenommen haben -  dies am  Morgen im Wald gleich neben dem Wettkampfgelände und am Nachmittag in der Stadt. Nach diesem Vorbereitungstag waren wir alle bereit für die Langdistanz vom nächsten Tag. Das Schlafen gestaltete sich schwer einerseits wegen der Hitze und andererseits weil es schon sehr früh  hell wurde. Doch ausschlafen hätten wir  sowieso nicht können, denn der erste Start der Langdistanz war schon um 10 Uhr und spätestens dann mussten wir also alle in der Quarantäne sein. Nach einer physisch sehr harten und auch technisch anspruchsvollen Langdistanz hiess es so schnell wie möglich essen und trinken um wieder zu Energie zu kommen. Nicht alle waren mit ihrer Leistung zufrieden, doch grösstenteils ist uns ein gelungener Start geglückt. Zürcher Resultate: Mira 12. Platz, Minna 21. Platz, Ladina 67. Platz, Lukas 5. Platz und Simon 12. Platz.

 

Am Abend war die Eröffnungsfeier inklusive "Pricegivingceremony" und anschliessend dann die EYOC-Party, die eines von vielen Highlights war. Nach unzähligen Reden, die nur schwer zu verstehen waren und einer Tanzshow, startete die Rangverkündigung. Diese verlief reibungslos bis die Schweizerhymne ertönen sollte (Matthieu Bührer sei Dank). Schlussendlich mussten alle SchweizerInnen lautstark singen als Ersatz, was mit einem riesigen Applaus belohnt wurde. Nach dem Abendessen folgte dann die Party. Einige gingen auf die Suche nach hübschen Athleten und Athletinnen, andere tanzen einfach und genossen die Zeit. Erledigt und müde waren am Schluss alle. Der Abend war sicher nicht die optimale Vorbereitung für den Sprint, doch verpassen wollten wir ihn keinesfalls.

 

Am Sonntag stand der Sprint auf dem Programm. Wir alle waren schon wieder früh wach.  Jetzt galt es die Zeit bis am Nachmittag zu überstehen, ohne dabei zu nervös zu werden. Viele dachten, dass dies ein Problem werden könnte, doch die Zeit verflog schnell und schon stand der Sprint vor der Tür. Es war ein Sprint mit vielen Routenwahlen und Sackgassen, was ihn technisch anspruchsvoll machte. Dazu kam die drückende Hitze, welche das Denken noch schwerer machte. Trotzdem konnten gute Resultate erzielt werden.

Zürcher Resultate: Ladina 6. Platz, Mira 8. Platz, Minna 18. Platz, Lukas 72. Platz und Simon disq.

 

Am Abend waren alle ganz schön müde und haben die beiden Läufe gespürt, doch es herrschte gute Stimmung. Die Freude über gute Resultate und die morgige Staffel als Abschluss der EYOC 2022 war gross. Nach der Teambesprechung, in der wie an jedem Abend der Wettkampf des nächsten Tages besprochen wurde und dem letzten Abendessen in der Unterkunft, liessen wir den Tag mit gemeinsamen Fussballspielen ausklingen.

 

Die Staffel fand am Vormittag statt. Gestaffelt assen alle das Frühstück - je nach Strecke fuhren wir früher oder später zur Arena. Schnell konnte man sich einen Überblick verschaffen, wie die Übergabe funktionierte und dann mussten sich alle Läufer in die Quarantäne begeben. Um 10 Uhr war der erste Massenstart - dann folgte alle fünf Minuten der Nächste. Die ganze Staffel war am Anfang ein wenig unübersichtlich, was bei einigen zu Hektik führte. Doch wir wurden von unseren TrainerInnen immer rechtzeitig informiert, wie es um unsere Staffel steht und wann man sich bereit machen sollte. Der Wald war der Gleiche wie bei der Langdistanz. Wir wussten also alle was auf uns zukommt und doch waren wir nochmals alle besonders nervös, den im Schweizerdress eine Staffel zu laufen war für uns alle sehr besonders. Im Ziel herrschten unterschiedliche Gefühle, doch schnell konnten sich alle miteinander über die beiden erfolgreichen Staffeln freuen. Zürcher Resultate: D16 mit Mira und Minna 3.Platz, H16 mit Lukas 1. Platz, H18 mit Simon 8.  Platz und Mixed-Team mit Ladina 16. Platz.

 

Auch die Nationenwertung war ein voller Erfolg. Wir belegten den 2. Platz - geschlagen nur von Tschechien.

 

Schon war die EYOC 2022 Geschichte und wir machten uns auf den Heimweg. In Budapest assen wir alle zusammen Pizza. Die Nachtzugfahrt war ein wenig speziell. Unser eigentlicher Schlafwagen hatte einen Defekt, so dass wir ohne Betten im Sitzen die Nacht verbringen mussten. Dies gestaltete sich als ziemlich unbequem. Der grosse Empfang am HB in Zürich war dafür umso besser.

 

Uns allen wird die EYOC in Ungarn mit dem großartigen Team und den guten Resultaten noch lange in den Köpfen bleiben und Motivation sein für unsere weitere "OL-Karriere".   

 

 

Lukas Gasser


Verfasst am: 15.07.2022


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