Frühlingslager Ependes


Frühlingslager Ependes

Samstag, 27. April 2019 (Manuel & Rico)

Es war ein eher kühler Morgen und fast alle kamen pünktlich um 9 Uhr am Bahnhof Oerlikon an. Wir fuhren mit der Lager-CD durch „Gländ“ und „Vordemwald“ sicher zu unserem ersten Training im sehr nassen Langental Ost. Schweisstreibend war das Einwärmen (Touch-turn-change) von Mipfi. Danach sollten wir unsere Kompasstechnik verfeinern auf einer Karte ohne Strassen und Wege, was das ganze ziemlich erschwerte. Nach dem Training verzehrte jeder seinen eigens mitgebrachten Lunch. Wir waren alle so schnell fertig, dass wir auf der Weiterfahrt einen Stopp in der Raststätte Grauholz machen mussten, da wir das Lagerhaus noch nicht beziehen konnten. In Ependes angekommen, gab es ein Wettrennen um den besten Schlafplatz, aber wir glauben, schlussendlich sind alle zufrieden. Der Nachmittag bestand aus dem Input fürs Trainingslager und der Auswertung des Morgentrainings. Die Küche beglückte uns mit feinen Älplermakkaronen und zum Dessert Fruchtsalat mit aus Flaschen handgeschüttelter Schlagsahne. Der nächste Input war ein wichtiger Teil zur Vorbereitung des Testwettkampfs in Fribourg und dem Testlauf in Richterswil. Wir besprachen das Gelände und mögliche Schwierigkeiten sehr ausführlich. Zwischen diesen Programmpunkten spielten wir Spiele wie Codenames oder Fischle. Leider war der Tag dann auch schon zu Ende.

 

Dimanche, 28.4.19 (Timo et Flürina)

 

Lö matän nus awo fä än sprint à Fribourg. C’etä dür parskö il y awä bocu d’altitüd. Lö Bahnlegäär a construi bocu de Routeenwahlään trä difficült. Än oträ difficulte c’etä quö il y awä trua Wechsäl de carte. Le träning etä un trä biä preparasion pur le Lauf dö Test à Richterswil. Mäs nus esperon quö la le Wättäär fä meillör que lö Schiff dö oschurdui. On puwä gane lö Ämptli de reveiller si on sö placä o catriäm plac. Laurin a gane sö Ehre.

Pur lö deschöne nous somm alle à la määäson. Là on a mosche ä repa trä echauffement. Aprä söla nous awon dü dessine än part de noträ carte de curse d’orientation de l’aprä-midi. O mäm temps nus awo auswärtään le sprint. A dös öäre nus somm parti à Bulle pur l’änträmo dö Postänraum. Lö forät etä än pö com lö Grünholz à Zürich. Pötäträ on pö sö imaginer commo noträ Schinbeiinö sö rögard. Il son ä pö rouge… Mä l’ änträmo c’etä trä änstrüctive.

Le jambs fon plus mal quö hiär à la Denäähn. Mä aväc le dinné delisiös on puwä ublié lö mal. O suar nus awon fä lö Auswertuuung et nu nus awon prepare la presentasion dü Jugändlagäär.

 

Nus esperon quö vu comprondre noträ fronsä manifik J

 

Montag, 29 April 2019 (Joëlle & Rico)

«Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein» erklang Laurins Stimme, alle krochen langsam aus dem Bett und trafen sich bei Birchermüsli und Kaffee wieder.

Nach einem Abstecher in den Wald vom Middle Wettkampf am nächsten Tag, haben wir unser eigentliches Ziel des Trainings, den Schwyberg, beim zweiten Anlauf erreicht. Leider konnte die Partnersuche nicht aus eigenem Interesse stattfinden, sondern wir stachen in zugeteilten Paaren in den Wald.

Der Tag stand ganz im Zeichen unserer Fehlerkonzepte und so mussten wir uns gegenseitig aussetzten, damit sich der Andere auffangen musste. So frischten wir unser Fehlerkonzept auf und waren bereit für das Nachmittagstraining.

Denn nach kurzer Mittagspause zu Hause sollte das Fehlerkonzept in einem Normal-O Training möglichst wenig aber wenn nötig möglichst gut angewendet werden. Den Schwyberg haben wir also alle mehrere Stunden genossen und fühlten uns bereit für den Testwettkampf von Morgen und die kommenden Testläufe, weil wir es sowieso können oder aber spätestens jetzt unser Fehlerkonzept funktioniert!

Wie üblich wurden wir von der Küche verwöhnt, heute mit Steinpilz- und Tomatenrisotto. Um auch wirklich bereit zu sein für die Testläufe kam heute Abend das Kartenstudium hinzu. Wichtige Merkmale der Wälder und deren Herausforderungen wurden notiert und Routen diskutiert.

Nach der O-technischen Gehirnarbeit entspannten wir uns alle vor dem Beamer mit Andrina, der neuen Bachelorette.  Nach göttlicher Götterspeise fielen wir schliesslich  müde aber glücklich ins Bett.

 

 

Dienstag, 30. April 2019 (Annina)

Mit lauter Musik wurden wir um 7:45 von Laurin geweckt, um um acht Uhr zum Zmorge bereit zu stehen. Anschliessend versammelten wir uns, um uns Ziele für den nachmittäglichen Testwettkampf zu setzen. Danach gab es draussen auf der Wiese zuerst ein anspruchsvolles Aufwärmen, das von Mipfi angeleitet wurde. Dann gab es noch Laufschule (von Ariane vorgezeigt, von Mipfi gefilmt), ausserdem kreiste ein Milan über uns und es wurden Witze gerissen, wer wohl zuerst von ihm mitgenommen werden würde. Nach einer kurzen Trinkpause ging es weiter mit einem Kraft-Circuit, welchen wir zweimal absolvieren mussten. Gegen Ende der Übungen, als es richtig anstrengend wurde, wurden wir von den Trainerinnen angefeuert und motiviert. Zum Zmittag gab es dann eine sehr feine Polenta mit Rahmsauce und überbackenen Zucchini, so waren wir gestärkt für den Middle-Testwettkampf vom Nachmittag. Um 13:10 war Abfahrt, damit die ersten Läufer um 14:15 starten konnten. Zum Start mussten wir die ewig dauernden 2.8 km und 120 Höhenmeter zurücklegen. Zum Teil wurde sogar daran gezweifelt, ob man wirklich auf dem richtigen Weg ist. Der Weg zum Start war sogar länger als die kürzeste Bahn. Der Wald war meist gut belaufbar und von vielen Bächen durchzogen, jedoch war die Karte etwas veraltet. Daher kamen nur wenige fehlerfrei aus dem Wald. Im Haus angekommen gab es wieder das übliche Rennen in die Dusche, damit man ja noch warm Wasser hatte. Vor dem Znacht, bestehend aus phänomenalen Lachsteigwaren, wurde wie immer zuerst gedehnt. Nachdem wir diese hervorragende Mahlzeit verspiesen hatten, werteten wir noch gemeinsam aus und bereiteten den Lang-Testlauf im Fürstenwald mit alten Karten und verschiedenen Routenwahlen gründlich vor. Zum Dessert wurden wir mit einem köstlichen Beeren-Tiramisu belohnt. Todmüde fielen wir schliesslich ins Bett.

Mittwoch, 1. Mai 2019, Tag der Arbeit (Anja & Corino)

Die Anstrengung der absolvierten Trainings wandelte sich langsam aber sicher in Müdigkeit um, welche sich in den Beinen und Köpfen der Athleten festsetzte. Und so war es nötig um 7:45 alle mit guter und lauter Musik (Du bist schön von Alligatho) aus den Federn zu schütteln. So waren um acht Uhr alle im Essraum bereit für den Zmorge. Einzupacken gab es in den Tagesrucksack nicht soviel wie gewohnt, denn die Sonne schien (ausnahmsweise) und am Mittag fuhren wir wieder zurück ins Lagerhaus. An diesem schönen Morgen konnten wir ein langes Routenwahltraining im Scheidwald geniessen. Die Schwierigkeit des Trainings war logischerweise die Routenwahl, bei der jeder Athlet seine individuell beste Route finden musste. Zu entscheiden gab es jeweils die Route am Strich (straight is great), meist noch eine links und rechts, welche eher auf Waldwegen zum Posten führten. Da uns am Nachmittag ein Überraschungsteamevent erwartete, wurden wir beim umziehen (die Limousin Kühe feuerten uns an) und Mittagessen (es gab Reschte) ein bisschen gehetzt. Mit Badehosen, Wasserflasche, Portemonnaie und ohne Tüechli im Rucksack fuhren wir schliesslich pünktlich um 14:00 Uhr ab. Ziel: Teamevent. Für die meisten war es eine Überraschung, als wir dann vor der Cailler Schokoladenfabrik in Broc parkierten. Umzingelt von Chinesen und Japaner ging es dann los mit einer Führung durch die Geschichte der Schokolade und der Caillerfabrik. Zum Schluss gab es noch allerlei Schokoladenpralinés zum degustieren (es gab eine Anleitung dazu). Alle welche noch nicht genug Schokolade gerochen und gegessen hatten konnten sich noch im Schokoladenshop vergnügen. Auf dem Heimweg, als der Schokoladengeschmack im Mund langsam verging, brauchten einige wieder Nachschub für den Cholesterinspiegel und machten einen Halt beim Dorfdenner.

Back in da Hood war chillen angesagt, bis zum Znacht war es noch eine Weile hin, so lagen nach kurzer Zeit alle draussen auf der Wiese, spielten Kubb, Ping-Pong, Brettspiele oder übten Bodenturnen. Während einem romantischen Sonnenuntergang dehnten wir noch eine Runde. Am Esstisch erwartete uns ein kulinarisches Meisterwerk (Lasagne), von den Sternenköchen Nora und GG. So waren alle gut eingestimmt auf die Auswertung des Routenwahltrainings vom Morgen, es entstanden heisse Diskussionen um die verschiedenen Routen und deren Vorzüge. Kurz unterbrochen vom Liverpool/Barcelona Fussballmatch, gingen die Diskussionen beim Thema „Jugendlagershow“ weiter. Alle wollten dies schnell hinter sich bringen, trotzdem kamen viele Ideen zusammen, worauf dann demokratisch abgestimmt wurden. Als Beilage zum immer noch laufenden Fussballmatch gab es gedrückte Bananen (Bananenmues). Die weniger Fussballinteressierten waren schneller im Bett, die andern kamen dann auch mal  nach.

 

Freitag, 3. Mai 2019 (Laurin & Corino)

 

Was machen die schon so früh? Normalerweise geht es erst um 7:45 Uhr los. Keine Musik zum Aufwachen um halb acht? Nur ein leises «es isch halbi Achti Leute mer münd ufstah» huscht durch den Schlafraum. Hektik bricht aus. «Wo isch mis schwarze Langarmthermo?» oder «Hät öpper mis neue Kaderdress?» sind etwa die häufigsten, der mehr oder weniger verzweifelten Rufe. Alles wird in eine Tasche geworfen und diese wird bei den einen mit der nötigen Sorgfalt verschlossen, bei anderen aber unter Einfluss von Gewalt zugepresst. Um ca. 7:55 Uhr werde auch ich im letzten Platz im Tagesrucksack verstaut.

Dieser wird mit mir nach draussen befördert, wo es leicht nieselt. Brrr, es ist sooo kalt und auch sooo feucht hier drin.

Was drinnen jetzt abgeht kann ich leider nicht so genau beschreiben. Aus früheren Jahren weiss ich aber, dass es einen Ruckzuck-Zmorge gibt und es dann an das obligatorische Hausputzen geht. Dem Geruch an konnte ich erahnen, dass es zum Zmorge frisches Brot gab.

Beim Putzen war es empfindlich leise, woraus ich schliessen konnte, dass kein Staubsauger zum Einsatz kam. Die armen Kinder… Jetzt müssen die noch alles wischen.

Nach kurzer Zeit wurde ich aus meinem Schlaf geweckt, wobei ich nicht weiss, ob man das noch Schlaf nennen kann, ich würde es wohl eher als eine Mischung aus Sauna und einem Bad in einem kalten Bergsee bezeichnen.

Die Tagestasche wird im Kofferraum verstaut. Im Büssli ist es extrem leise, nur die Lager-CD läuft.

Nach einer Fahrt von etwa einer Stunde werde ich wieder ausgeladen. Danach werde ich angezogen und los geht’s zum Start.

Ich fühle das Moos und merke, wie es meinem Besitzer heute gut läuft. Und schon habe ich gedacht es geht zügig voran, passiert es auch schon. Ich bleibe an einem Ast hängen und meine verknoteten Arme lösen sich. Da muss er eine Pause machen. Warum war er nur so blöd, sie heute nicht mit Tape festzumachen, wie es eigentlich immer macht?

Nach knappen fünfzig Minuten habe ich meinen Job für heute erledigt und auch ich kann bald in die Ferien.

Endlich zuhause angekommen werde ich direkt von meinem Butler für das Luxushotel abgeholt. Zuerst geht es in das Spa für eine Stunde und dann für eine Woche zu meinen Kollegen in den Relax-Chillout-Bereich, bis ich wieder fit genug bin, um im Friherrenberg die steilen Hänge zu erklimmen.

 

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Verfasst am: 08.05.2019


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