Sommer TL Wallis


Samstag 04.08.18

Endlich war es so weit: Das Sommerlager ist immer ein Highlight im Jahresprogramm des Zürikaders. Voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg ins Wallis, genauer nach Grächen. Im Wald Bütschelegg südlich von Bern absolvierten wir unser erstes Training. Beim sogenannten Karussell-OL setzten wir Athleten uns gegenseitig die Posten. Die einen mit mehr, die anderen mit etwas weniger Erfolg. Auf der restlichen Büslifahrt konnten wir den WM Sprint mitverfolgen. Welch ein Glück, dass wir auch im Lötschbergtunnel Empfang hatten!

Im Lagerhaus angekommen, bezogen wir unsere Zimmer und genossen das Wetter und die schöne Aussicht. Nach dem gemeinsamen Dehnen gab es bereits Znacht. Nach dem anschliessendem Input zur Lagerwoche machten wir uns dann auch schon langsam auf den Weg ins Bett, denn wir haben gelernt: Schlafen, Essen, Trinken, Sonnenschutz, Freude, Motivation, Konzentration, Ligretto und Alpenboccia werden in der nächsten Woche von mehr oder weniger zentraler Bedeutung sein.

Lea und Hanna

 

Sonntag 05.08.18

Unser Tag heute begann relativ früh. Es gab nämlich schon um 7.15 Frühstück. Danach stellten wir die Stühle wieder hin. Bevor wir abfuhren, sagte uns Nora: „Es hat noch Tee!!!!!!!“ Die Begeisterung hielt sich in Grenzen. Heute hatten wir nur 5 Minuten Verspätung bei der Abfahrt ins Training. Dann erwartete uns eine Fahrt von nur 1h und 20 Minuten. Um 8.58 Uhr fragte Andrin, ob wir die Musik lauter machen können. Mipfi machte daraufhin die Musik lauter. Jetzt kamen noch eine Fahrt mit der Standseilbahn von St.-Luc und eine Wanderung von 45 Minuten.  Schliesslich sind wir im Training angekommen und genossen einen wunderschönen Ausblick auf das Matterhorn. Vor dem Training überreichte Struuss ein T-Shirt, welches immer der Held des Tages bekam. Im ersten Training war es Lea, welche gestern heldenhaft verschlafen hatte. Im Training gab es vielerlei Dinge zu sehen, wie Bomben, nicht gesetzten Posten (wegen nicht vorhandenen Kühen) und Wanderer. Ein Postensetzer meinte zum Training: „Es ist so einfach, dass es sich nicht lohnt einen der Athleten zu schättelen.“ Nur dumm, dass genau dieser Postensetzer einen Posten falsch gesetzt hatte. Der Weg ins nächste Training war nicht mehr so lang, wie die Hinfahrt aber es dauerte trotzdem mehr als eine Stunde als wir im Training angekommen sind. Wir stellten nochmals die Musik lauter. Jetzt stand ein mittleres Training, Downhill, mit Gegnerkontakt auf dem Programm. Tobias durfte jetzt das Heldendress tragen, da er voll fokussiert auf das Relieftraining war und so einen Schneeengel in den Schnee zeichnete.

Nach dem feinen Risotto stellten wir die Stühle wieder hin. Nach dem Kuchen und den gesunden Früchten, präsentierte man uns den alljährlich traditionellen Lager-Cup, der dieses Jahr Premiere hatte. Jetzt ist schlafen mügli!!!!!!

 

Jonas und Mattia

 

 

Montag, 06.08.18

Heute startete der Tag mit der Morgengymnastik, zumindest für Lorenz, Timo und Corino. Im Gegensatz zu allen anderen erschienen diese drei frisch und fröhlich um 8 Uhr zum Frühstück. Für die anstehende Sesseliliftfahrt packten alle ihre warmen Kleider ein, Jonas nahm sogar seine Daunenjacke mit, was sich als ausserordentlich klug herausstellte, wie wir später noch erfahren mussten. Diese kam jedoch noch nicht beim Sesseliliftfahren zum Einsatz, da es nämlich gar keine Sesseli waren, sondern viel eher Gondeli, weshalb alle bitter enttäuscht waren. Einige bereuten es schwer, keinen Selfiestick eingepackt zu haben, denn so konnten wir den Japanern keine Konkurrenz machen im „Aletschgletscher fotografieren“. Das Morgentraining absolvierten einige in kurzen Hosen oder sogar oben ohne, was zu äusserst heftigen Ausschlägen und in Folge blutiger Beine oder Sonnenbrand führen konnte. Während Jonas‘ Daunenjacke immer noch zuunterst in der Tasche ruhte, blickten einige schon ganz kritisch über den Aletschgletscher und sahen schwarze Wolken aufziehen. Dank Schubis Wetterradar und Struuss‘ Weisheit „leged alli oii Rägejagge a, denn chunts sicher nöd go rägne“ liessen wir uns die Laune nicht verderben und spielten eine Runde Alpenboggia, wobei wir fleissig Punkte für den Lagercup sammelten. Da es langsam ungemütlich und windig wurde, war Jonas doch noch froh, seine Daunenjacke eingepackt zu haben. Durch die Kälte wurden alle ganz ungeduldig und wollten möglichst bald starten. Die Taschen wurden unter Felsvorsprüngen versteckt und Notfallpläne für allfällige Gewitter wurden geschmiedet. Gleichzeitig mit den ersten Regentropfen starteten wir zum Alpinen-Schneeball-Sprint. Das spannende Rennen mit kuriosen Fehlern, viel trämlen und unfairen Postenanzahlen ergänzte sich super mit dem auch immer heftiger werdenden Wetter. Trotzdem kamen alle früher oder später ganz motiviert und begeistert von dieser Trainingsform ins Ziel und mit Erholen war aber nichts, da die Taschen möglichst schnell aus dem Unwetter gerettet werden mussten und ein Unterschlupf zum Umziehen gefunden werden musste. In Regenkleider und Pullover eingehüllt fuhren wir mit dem Gondeli wieder herunter, in der Mittelstation mussten sich die ersten aber schon wieder ein Glace kaufen. Nach einer Runde Achterbahn in einer vollgestopften Gondel fuhren wir nach Hause. Als nach dem ersten Mal schöpfen die Pfannen mit 60 Portionen Stocki schon wieder leer waren, kam die Küche völlig aus dem Häuschen. Vielleicht lag es einfach am guten Essen. Danach versuchen einige ein Jugendcup-Mindmap zu erstellen und andere spielten ein mehr oder weniger faires Ligretto und sogar der Berner merkte noch, dass in unserem Esszimmer ein Fake-Holzboden-Teppich am Boden liegt.

 

Anja und Annick

 

 

Dienstag, 07.08.18

Hoi ciao, dummi Sau.

Nach einem herrlichen vollen Ausschlaf, keiner motzte alle waren brav. Vom sabbern waren die Haare verfilzt und verklebt, wie bei einem Schaf.

Zum Zmorgen kamen wir im Schlafsack verborgen. Wir gingen an den Tisch, und fanden keinen Fisch. Drum gingen wir mit dem vollbeladenen Zmorgentablett zurück ins Bett.

Dies war nötig, denn nach dem Morgengym, ging es uns mega schlimm. Denn der Sonnengruss freute ganz besonders Struss.

Après le petit-dejéuner nous faisons de la musculation. 

Ebenfalls auf dem Programm stand: „Laufschule mit Ursula“ wir fanden es ganz… äh läss.

Nach einem kurzen footing, gingen wir im See swimming.

Jedoch nur ein Teil, die anderen spielten Fussball derweil.

Beim Duschen gab es eine lange Schlange, es wurde gedrängelt und um Shampoo gekämpft. Am Schluss hatten alle die Haaaaaaare schöön. Zum Zmittag gab es dann Polenta Tomatensauce mit Käse, leider hatten die einen Polenta nicht so gerne und assen dafür Brot. Nach einer Verdauungspause ging es weiter mit dem Teamevent, welcher aus ein paar Challenges von Lukas bestand. Die Sieger gewannen den grossen Preis des Abwaschs, zum Trost gab es Kuchen als Zvieri. Es gab noch ein kurzes Fussball, bevor es um sieben Älplermakronen zum Znacht gab. Es war sehr sehr fein, zum Glück kochten die Superköche genug. Danach gab es heisse Diskussionen um das Jugencupmotto, es wurde leider nichts entschieden, so war keiner richtig zufrieden. Um zehn waren schon viele im Bett und das Licht ging aus.

Corino und Timo

 

 

Mittwoch 08.08.18

Nach der üblichen Morgengymnasik assen wir zmorgen. Zuerst sagte Joël noch etwas zu den Trainings danach fuhren wir mit den Büssli nach Visp.

Heute morgen bekam Aline das Colchard – Dress, da sie Geburtstag hatte. Nach dem Einlaufen starteten im Minutenabstand immer ein Mann und eine Frau. Beim Sprint hatte es mehr oder weniger stiele Passagen, mehr oder weniger Altstadt, mehr oder weniger lange Posten. Als alle wieder umgezogen bei den Büssli angekommen waren, fuhren wir in kleines Stück an ein schönes Plätzli und assen dort unseren Lunch.

Dann ging es weiter auf die Moosalp. Das Clochard – Dress wurde dort an Patrizia weitergegeben. Nach dem gemeinsamen Einlaufen zum Start durften wir das wunderschöne Gelände beim Vielposten – OL geniessen. Als endlich alle Kühe die Strasse überquert hatten, konnten wir uns auf dem Heimweg begeben. Schon wieder hungrig verspiesen wir das leckere Riz Casimir.

Nach dem gewohnten Dehnen und Auswerten machten wir uns schon bald bettfertig.

 

Annina und Patrizia

 

 

Donnerstag, 09.08.18

Auf einmal ein Rattern. Uuuhhh das ist unangenehm. Langsam öffne ich meine Augen: wir sitzen in einem Zug, der eben in Täsch abgefahren ist. Anscheinend geht es heute nicht mit den Büssli bis an den Ort des Trainings – und das dauert sicher noch eine Weile. So schliesse ich die Augen wieder und warte ab was passiert. Als Schatten muss ich erst später fit werden.

Das Nächste was ich mitbekomme: wir sitzen in einer Gondel, zu 8. oder so. Und o.m.G.: das Matterhorn!!! Demnach sind wir in Zermatt und bewegen uns immer mehr auf die Bergen zu. Bald Zeit, endgültig zu erwachen und mich für das Bevorstehende bereit zu machen. Ich schlüpfe mit den Anderen aus der Gondel. Läck ist das kalt und windig hier. Zum Glück gibt es ein Plätzli hinter dem Haus wo sich alle umziehen können, ohne zu erfrieren.

 

Dann geht es los. Die ersten machen sich auf Richtung Start des Trainings. Ich muss noch warten. Hoffentlich rennt das Meitli, das ich begleite nicht so schnell in diesen Felsen...Schatten sein ist nicht immer einfach. Hinterher, nebenher, irgendwie immer wissen wo wir gerade sind...aber sie macht das wirklich gut. Nur bei einer Felswand brauche ich viel Überwindung einfach runter zu hüpfen – hey, denn auch ein Schatten kann sich verletzen.

 

Der erste Teil ist wie ein versteinerter Gletscher, das gefällt mir! Dann kommt ein Teil, der nicht so gefällt: es geht megamässig bergauf und dann erst noch über ein Geröllfeld. Und auf der andern Seite sehe ich schon den Bach den wir durchqueren müssen. Sieht easy aus: bis wir davor stehen. Und für einmal geht der Schatten voran...komisches Gefühl für mich. Aber wir schaffen die Durchquerung des reissenden Flusses mit kalten Füssen. Leider ist die Zeit schon bald abgelaufen. Deshalb machen wir uns auf den Rückweg zu den letzten 3 Posten und ins Ziel.

 

Das war mal was anders. Jetzt freue ich mich darauf, wieder die Augen schliessen zu können, bis jemand anderes einen Schatten dabei haben möchte.

 

Der Schatten

 

 

Freitag, 09.08.18

Der letzte richtige Trainingstag war nochmals gespickt mit Höhepunkten. Am Morgen stand ein Staffelstartstraining im Eggwald auf dem Programm. Dieses kleine Stück Wallis wurde wohl ausschliesslich für diese Trainingsform geschaffen und die Karte zählt zu den schönsten der ganzen Schweiz. Die gute Belaufbarkeit und die teilweise weite Sicht erlauben ein hohes Tempo, während ein feines Relief für die technische Herausforderung sorgt. Durch unfaire Gabelungen und verschiedene Jagdstartformen konnten wir unsere Stresskonzepte ein weiteres Mal zur Anwendung bringen. Die Jüngsten absolvierten dabei drei Schlaufen, die Ältesten fünf. Nach den herausfordernden Tagen davor gelang es nicht mehr ganz allen, den Fokus zu finden, aber da die Sommersonne den Nebel schnell erledigte, konnten sich die Erschöpften dafür nach dem Training noch das letzte Finishing der Sommerbräune holen. Der Versuch, eine Tanzapfenschlacht anzuzetteln scheitere aufgrund erhöhter Müdigkeit an allen Fronten.

Am Nachmittag stellten wir unsere o-technischen Abläufe hinsichtlich der Testläufe ein letztes Mal auf die Probe. Auf der Karte Moosalp bildete ein Downhill-Training den Abschluss des TLs und versorgte die meisten nochmals mit einer Portion Selbstvertrauen fürs Engadin.

Herzlichen Dank an das Trainerteam und alle, die uns Athleten einmal mehr ein unvergessliches Trainingslager und eine so umfassende Vorbereitung für die JEC-Testläufe ermöglicht haben.

Andrin B.

 

 

Samstag, 11.8.18

Zum letzten Mal in dieser Woche genossen wir Noras und Julians feines Birchermüesli zum Zmorgen. Anstelle der üblichen Morgengymnastik hatten wir zuvor unsere Taschen gepackt und machten uns dann ans Putzen, Wischen, Schrubbeln und "auf Hochglanz bringen". Verloren gegangene schmutz-verkrustete OL-Socken fanden den Weg zurück zu ihrem Besitzer, während Linda, unsere Affendame, sich ein Gilet eroberte. Sehr schlau von ihr, denn als wir fürs Training auf dem Grimselpass ankamen, war es recht frisch. Wer weiss, vielleicht hat die Sonne ja gemerkt dass wir sie heute nicht mit einer Yoga Session begrüsst haben?

Ein Normal-O mit einigen Höhenmeter erwartete unsere müden Beine. Die weite Sicht und meist gute Belaufbarkeit machten das Training zu einem perfekten Selbstvertrauen-stärkenden Wochenabschluss. 

 

An dieser Stelle ein riesiges "MERCI!"

- an Nora und Julian, fürs Bekochen von uns unersättlichen ;)

- an Joël, Schubi und Chrigi, die (gemäss Strava) beim Postensetzten und Schättelä zusammen gut 13'000 Hm gemeistert haben!

- und last but safe not least, unserem (vom Blitz gestreiften) unermüdlichen Trainerteam: Luki, Mipfi und Ursula!

 

Hanna und Lea


Verfasst am: 12.08.2018


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