Trainingslager Slowenien

Trainingslager Slowenien


Freitag und Vorabend

Am Donnerstag haben wir uns ausnahmsweise erst am Abend um acht Uhr getroffen. Schliesslich ging es mit dem Nachtzug in Richtig Slowenien. Dank unserem Teammechaniker Rico, der die Betten zu Bänken umfunktionierte, konnten wir es uns gemütlich machen und das TL durch den entspannten Abend im Zug schon einmal ordentlich anklingen lassen. Danach haben wir uns natürlich aber auch schlafen gelegt, dass wir erholt in den Trainingsblock starten konnten. 

Durch das Strahlen der Sonne durch das Zugfenster hindurch wurden wir am Freitagmorgen aus dem Schlaf gehoben. Nach einem Blinzeln wurde uns dann klar, dass wir bereits in den Wälder Sloweniens angekommen sind, bereit um das erste Training zu ballern. Auch Ariane hat dies kaum erwarten können und hat unseren Zug deshalb schon ein bisschen zu früh gestoppt – mit der Notbremse. Doch von solchen Zwischenfällen lassen wir Zürcher uns nicht beeindrucken und sind voller Motivation ins Trainingslager gestartet. Erster Eindruck vom Gelände: Ruppig, aber die Reise hat sich gelohnt. 

Janis und Jan 

Samstag

Der Tag begann mit einem guten Frühstück. Es gab feines Müsli, gutes Brot mit Aufstrich und wenig beliebte, fettige, slowenische Würstchen. Wir fuhren los ins Morgentraining und konnten da zum ersten Mal heute unsere OL-Fähigkeiten unter Beweis stellen. Der Wald war noch grüner als am Tag zuvor und forderte uns technisch heraus. Wir balancierten über Steinfelder und tänzelten durch Dornbüsche währendem wir uns hauptsächlich an Senken und Mauern orientierten. Fazit Simon: "Mer gseht was mer wett gseh!" Danach assen wir den typischen Lagerfrass: Gutes Brot mit Aufstrich, Gemüse und Früchte. 

Am Nachmittag zottelten wir zum Start des 2. Training vom Lagerhaus los. Diesmal genossen wir den Wald in vollen Zügen. Er war markant weniger Grün und hatte für einmal sogar Hügel. Neben einem Teil mit nur Steinen als Postenstandorte, stellten wir unser Können in einem Abschnitt mit einer auf nur Höhenkurven reduzierter Karte unter Beweis. Neben diesen beiden Schlaufen hatte es für die Schnellen noch eine Schlaufe "Fein-O" und ein schneller Zwischenteil, um das Wettkampftempo im Gelände zu testen. 

Zum Znacht genossen wir trockenes Schnipo ohne Ketchup. Mayo war auch nicht vorhanden. Nicht mal Cocktailsauce. Immerhin, das Pannacotta war deutlich feuchter. Nach dem gemeinsamen Auswerten am Abend hatten wir dann unsere Freizeit. 

Manuel, Simon und Stefan 

Sonntag

Am Sontag stand das erste Intensive Training auf dem Programm. Es war die 3. Etappe vom Easter 4 Mehr age OL. Wir sind nach Startzeiten aufgeteilt mit den Büssli etwa 45 Minuten gefahren. Dort haben wir uns in einer windgeschützten Mulde umgezogen. Danach sind wir allein oder in kleinen Gruppen 15 Minuten zu Start gerannt. Der Lauf war in einem uns unbekannten Gelände. Es war ein Hang, wie an den vorherigen Tagen schon mit zahlreichen Mulden. Es war extrem wichtig die Route gut zu planen und das Tempo gut anzupassen. Nach dem Lauf gab draussen Zmittag. Auch wenn einige eine gute Ausrede hatten, machten sich doch einige bereit für den Rerun in kleinen Gruppen. Es wurden Fehler sowie auch gelungene Stellen angeschaut und man konnte sich gut in der Gruppe austauschen. Wir fuhren wieder 45 Minuten nach Hause. Nach dem knapp geplanten Znacht gab es noch ein Gemeinsames Auswerten und Dehnen. Schon bald gingen die meisten ins Bett, denn am nächsten Tag stand wieder ein Wettkampf auf dem Programm. 

Gratian 

Montag

Heute stand die 4. Etappe des Easter 4 auf dem Programm. Nach den guten Resultaten gestern galt es diese, in einem anderen, sehr unterschiedlichen Gelände wie jenes am Vortag, zu bestätigen. Was mit Bravour erreicht wurde. So holte man als Nachwuchskader in 8 von 11 gestarteten Kategorien den Sieg nach Hause.  

Nachdem wir die mitgebrachten Pasta-Salate, welche uns die Trainer:Innen zubereitet hatten, genussvoll verspeisten haben und alle sich im OL-Lädeli noch ein bisschen gegönnt haben, wurde es ruhig an unserem Plätzchen für eine Siesta.  

Am frühen Nachmittag führten uns die Büssli’s in Richtung Meer, nach Koper. Dort wurde uns zur Feier von Lukas Gasser, welcher am Ankunftstag seinen Geburtstag feiern durfte, eine Glacé von seiner Mutter spendiert. Vielen Dank! Danach teilten wir uns in kleinere Gruppen auf. Während die einen in die Stadt gingen, verbrachten Andere die freie Zeit am Meer oder genehmigten sich eine zweite Glacé. 

Eine geraume Zeit später stiegen wir in die Büssli’s und fuhren zurück in unsere Unterkunft. Nach dem Dehnen, Auswerten und dem Abendessen hiess es dann für die Ersten: «ab is Bettli».  

David, Lukas C. 

Dienstag

Heute stand der Ruhetag auf dem Programm. Nach einem feinen Zmorgen gab es zuerst einen Input über die Testläufe. Wir diskutierten über die Karte und machten anschliessend noch ein paar hilfreiche Mentalübungen zu verschiedenen Szenarien die an den Testläufen vorkommen könnten. Nach dieser interessanten Diskussion ging es mit einem anstrengend Chraft Training und gleich darauf mit  Laufschule im Garten weiter. Bevor es Zmittag gab mussten noch alle schnell  duschen und packen, denn anschliessend stand der Teamevent auf dem Programm . Der Zmittag wurde trotz der wenigen Zeit  wunderschön vom Teil des Kaders zubereitet, damit wir danach den verdienten Zmittag  nur noch mehr geniessen konnten. Am Nachmittag trafen wir uns alle bei den Büsslis und fuhren zu den Grotten von Postojna. Alle Büssli fuhren pünktlich ab, doch wegen der knappen Zeit hatten nicht alle die Zeit ein passendes Schuhwerk für die Grotte anzuziehen. Zuerst tuckerten wir mit einem Zügli durch den Eingang zur Grotte. Anschliessend bewältigten wir einen ganzen Kilometer zu Fuss und hörten dem sehr unterhaltsamen Vortrag von Xenia mehr oder weniger zu. Nachdem wir wieder mit dem Zügli ans Tageslicht gefahren waren, ging es schon wieder zurück zum Lagerhaus. Dort wurde gedehnt, Kubb gespielt und danach gab es Znacht. Nach dem Essen wurde uns noch das Sprinttraining vom nächsten Tag erklärt und danach gingen die meisten auch schon zufrieden ins Bett, damit wir alle für den kommeneden Tag erholt waren.  

Mira, Fiona 

Mittwoch

Nach einem weiteren leckeren Zmorge ging es für uns weiter. Mit vollgepackten Taschen und Koffern stiegen wir, in Vorfreude auf die Sprints, in die Büssli ein. Die Fahrt nach Izola verging wie im Fluge. Der erste Sprint, die Quali, fand in den verwinkelten Gassen der Altstadt von Izola statt. Währenddessen durften wir auch den salzigen Wind des Meeres geniessen. Vor der Reise zu Sprint Nr 2 assen wir auf dem Parkplatz Zmittag und nahmen ein Gruppenfoto auf. Den Zweiten und dritten Sprint durften wir in Piran laufen. Das wunderschöne Gässchen war gefüllt mit Touristen und einer Schulklasse. Wegen dieser waren einige Läufer gezwungen über Mauern hinunterzuspringen, was sie nicht gedürft hätten. Nach dem dritten und somit letzten Sprint wollten wir uns noch ein Glace gönnen und so spazierte die Gruppe los. Von diesem kleinen Ausflug kehrten wir mit 5 Minuten Verspätung zurück, was eher ärgerlich war für die Trainer. Also mussten wir uns beeilen und sprangen in die Büssli für die Fahrt nach Ljubljana. 

Die Fahrt dauerte ungefähr 1.5h. Wie immer gab es unter den Trainern ein Autorennen. Das Tempolimit gab es natürlich nicht. 150 auf der Autobahn war zu langsam um zu gewinnen. Die meisten Athleten schliefen jedoch und bekamen nicht viel von der Autofahrt mit. Nach diesem anstrengenden Tag war das auch selbstverständlich.  

Beim Hotel angekommen mussten wir erstmal auf alle warten, bis wir mehr Informationen erhielten. Zunächst mussten alle 3er Gruppen bilden, da die Hotelzimmer für 3 Leute gedacht waren. Überrast von dem Zimmer ging es auch eigentlich direkt in das Restaurant, welches zu Fuss in 3 min erreichbar war.  

Es gab Pizza, worauf sich alle ziemlich freuten, da das Essen davor nicht das beste war.  

Nach dem Essen wurde direkt ein Fußballplatz gesucht, welcher glücklicherweise auch gefunden wurde. Endlich hatten wir eine riesige Wiese mit Fussballtoren für uns. Schnell wurden Teams gebildet, damit wir nicht zu viel Zeit verlieren.  

Um 21:00 war der nächste Treffpunkt. Das war sowieso ideal, weil man gegen Ende nicht mehr viel gesehen hat.  

Es gab ein gemeinsames Auswerten und wie an jedem anderen Tag ein Dehnen. 

Um 22:00 war Nachtruhe und alle gingen ziemlich direkt ins Bett. Licht aus und schlafen. 

Henriette, Ladina 

Donnerstag

Nach dem Aufstehen haben wir heute durch Arianes Input den Ablauf des PUR-Laufkonzeptes nochmals aufgefrischt. Dann waren wir bereit für die Praxis. Ein hübsches Kartentraining zum Thema PUR stand am Vormittag auf dem Programm. Nach dem Mittagessen bewegten wir uns noch etwas weiter weg von der Zivilisation, wo eine traumhafte Karte für den Vielposten-OL auf uns wartete. Das Bölzen durch den sehr schnell belaufbaren Wald haben, denke ich, alles genossen. 

Jan 

Freitag

Am Freitag war der Verfasser dieses Textes immer noch krank, wie bereits am Vortag, sodass er nicht am Training nicht teilnehmen konnte. Diesmal war er aber schon etwas besser auf den Beinen, daher wagte er einen Versuch, ob seine Atemwege ein Training morgen wieder zulassen würden. Er genoss die Ruhe, die einem die Banlieue von Ljubljana bietet und den Geruch von frisch geschnittenem Gras in Kombination mit den Motorengeräuschen von Ladas und anderen slowenischen Hightech-Fahrzeugen. 

Zu Mittag wurde wie am Vortag in einem vornehmen Burger-Restaurant gespiesen, in Kombination mit dem abschliessenden Essen am letzten Abend ist dies bereits des Schreibers Stammlokal in Ljubljana. 

Die halbwegs gesunden Athletinnen und Athleten kamen am Nachmittag nach Hause und berichteten von einem traumhaften Wald und einer nicht minder interessanten Bahn. Eine leichte Eifersucht überkam den Schreiber. Doch freuten sich alle auf das Krafttraining. Es begann mit ein bisschen Aerobic und führte über Rumpf- zur Beinkraft, wobei erstere übertrainiert wurde.  

Auf ein gutes Abendessen folgte ein noch besseres Programm, organisiert vom Entertainer, um das Lager ausklingen zu lassen. Eine Verlängerung des Abends scheiterte trotz hervorragender Sneaking-Künste des Autors. So gingen alle zeitig ins Bett und waren bereit für die abschliessende Lagerstaffel. 

Laurin 

Samstag und der Morgen danach

Um acht Uhr früh gab es wie immer Frühstück in Form eines Buffets. Die Auswahl war gross und die Menge genug, um unsere Mäuler zu füllen. Kurz danach fing das grosse Packen an. Hektik und laute Musik prägten den Gang vor den Zimmern. Gelegentlich wurde eine grosse Tasche ins Erdgeschoss getragen, wo wir sie lagern durften, um nicht alle Taschen ins letzte Training mitzuschleppen. Auch wenn wir an diesem Mittag abermals ins Hotel zurückkehren würden, mussten wir die Zimmer räumen.  

Relativ pünktlich konnten wir losfahren und die FahrerInnen der Busse gaben sich alle Mühe nicht die letzten auf dem Parkplatz zu sein. Kilometerlange Kiesstrassen, fluchende LKW-Fahrer und grinsende Bauarbeiter kosteten jedoch allen Bussen Zeit auf der anscheinend optimalsten Route. Im Nirgendwo angekommen, gingen wir weiter bergauf und bergab ins nichts hinaus, um unser letztes Training in Form einer Lagerstaffel abzuschliessen.  

Mit viel Faszination des Geländes starteten die ersten Athleten auf die erste Strecke. Die grosse Staffel, bestehend aus 15 Teams an jeweils zwei Personen nahm ihren Anfang. Das Gelände war sehr abwechslungsreich. Dolinen und Steine prägten das feine Relief und auch grüne Sektoren zerstreuten das schnelle Feld. Man hatte grundsätzlich gute Sicht und man konnte seine Gegnerinnen und Gegner gut verfolgen. Da aber die Strecken gegabelt waren, musste man immer wissen, wo man hinwollte.  

Zurück im Ziel verging nicht allzu viel Zeit, bis die ersten der zweiten Strecke den ersten Läufer wieder in den Wald schickten. Und als dieser wiederum das Ziel stempelte, fing der Kampf auf der letzten Strecke um den ersten Rang erst an.  

Bei einem fülligen Mittagessen, von welchem keine Reste mehr übrig bleiben sollten, schlugen wir uns, manche mehr manche weniger, die Bäuche voll und den anschliessenden Weg zurück zu den Bussen und schliesslich ins Hotel traten alle mit einer gewissen Müdigkeit und gleichzeitigen Erleichterung an. Alle freuten sich auf die letzte Dusche und auf das darauffolgende Sightseeing in Ljubljana.  

Die Fahrt nach Hause funktionierte nicht wie geplant. Nach zwei Stunden im Bus konnten wir in Villach statt in Ljubljana den Zug besteigen. Es war eine lange Zugfahrt. Auch weil man lange wach blieb. Aber hauptsächlich wegen der unangenehm lauten Lüftung.  

Morgens um 9 Uhr sassen alle in Ihren S-Bahnen oder Bussen nach Hause und konnten sich nach der intensiven, aber lehrreichen Woche in Slowenien auf das eigene Bett freuen. 

Rico 


Verfasst am: 06.05.2022


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