Von der Corona-Krise, Online-Trainingslagern und genialen Teamleistungen...

Begonnen hatte es ja eigentlich bereits am Reusslauf-Kazu, der dann eben halt ein Kazu ohne Reusslauf wurde. Damals Corona noch leicht belächelnd, schluckten wir schwer, als zwei Wochen später alle Wettkämpfe abgesagt wurden und der Lockdown verhängt wurde. Keine Trainings mehr, bye bye OL Frühlingssaison. Da wir Trainer doch etwas Angst hatten, dass unsere Athleten zu Hause von Langeweile geplagt sein könnten, riefen wir die Zürikader-Challenges ins Leben. Die Regeln waren einfach: jeden Tag eine Challenge, eine Punkteverteilung nach Aufwand und Kreativität sowie eine Schlussrangliste mit richtig tollen Preisen am Ende des Lockdowns.

So kam es, dass die Athleten ein 1000er-Stägeli Training absolvierten, zu Bring Sally up äusserst motiviert Krafttraining machten, mit dem Kompass eine möglichst gerade Strecke quer trainierten und sich einige sogar ans Jonglieren wagten. Dank einer eingesendeten Challenge von Katja absolvierten die Athleten einen „Andri-Ragettli-Parcours“ (natürlich die sichere Variante davon) und Timo als Forstwart sorgte mit der „Brumbeeri-Challenge“ dafür, dass es in den Zürcher Wäldern in einigen Jahren weniger Grün geben wird. Simon wagte sich gemeinsam mit seinem kleinen Bruder als einziger an ein Retro-Fitness-Video von „Fit mit Jack“ und Seline war die Erste, die einen Mikro OL zu Hause organisierte.

Sogar ehemalige Zürikaderathleten gaben ihr Come back, indem sie dem Trainerteam Challenges zukommen liessen. So enstand der „einbeinige Struuss“, an dem sich einige von uns die Zähne ausbissen.

Doch auch die Familien unserer Athleten kamen in dieser Zeit nicht zu kurz. So wurden beinahe alle einmal mit einem feinen Zopf zum Sonntagmorgen verwöhnt. Einige durften sogar ein kulinarisches Highlight geniessen, so gab es bei den Familien Schärer, Bieri, Maurer, Baur und noch einigen andern ein Mehrgangmenu (mit schöner Deko und Tischkärtli) zu geniessen.

Die Deutschlehrer unserer Athleten wird’s freuen, denn auch literarisch gesehen wurde bei uns fleissig und patriotisch gedichtet: 

 

Mier renned dur de Wald                                 Weg Corona Home Office

Mier sind wiis-blau                                           Und das isch en grosse Schiss

Bi Wettkämpf lömmer alli chalt                         Es git keis Früheligstrainingslager

Denn schnell simmer au                                  Doch die tolle Challenges vom Kader

 

D Stimmig isch immer guet                              S beste Kader i de Schwiiz

Und Spass hemmer au                                    Chunt vo Züri, ja genau

Mier mached ois gegesiitig Muet                      Mir hend en grosse Ehrgiiz

Es cools Team us Maa und Frau                     Nöd so wie die vom Thurgau

 

Von Ladina                                                      Von Manuel

 

S Zürikader, das isch geil

Drum gömmer immer steil

Will durab – das chan ja jede

Da Chönder mit de Berner rede

 

D Corona-Pause isch en seich,

da wird mer fascht scho bleich

doch mir wüssed alli ganz genau

s Zürikader bliibt wiis und blau!

 

Von Laurin

 

 

Zu Beginn waren wir noch optimistisch, dass wir unser gestorbenes Frühlingstrainingslager in Österreich in irgendeiner Form in der Schweiz durchführen können. Diese Hoffnung schwand jedoch rasch und spätestens, als unsere Testläufe abgesagt sowie EYOC und JWOC auf den Herbst verschoben wurde, verabschiedeten wir uns auch von unserem TL. Doch ganz Alternativlos wollten wir nicht sein, weshalb wir mit unseren Athleten ein Online-Trainingslager planten. Das traditionelle Zürikader-Dehnen absolvierten wir an einem Abend vor dem Computer und auch das Krafttraining wollten wir unseren Athleten nicht vorenthalten. Die grösste Herausforderung dieser Woche für unsere Athleten war auch sogleich die letzte Kaderchallenge. Das Zürikader musste als Team ein Lied singen – einzige Bedingung: alle 29 Athleten des Kaders müssen im Video auftreten. Die Latte lag insofern hoch, da das Trainerteam mit We are the Champions von Queen gut vorgelegt hatte. Lange Zeit sah es auch so aus, als hätten unsere Athleten keine Chance, uns zu übertrumpfen. Doch dann kam der Hammer: mitten in der Nacht (kurz vor Einsendeschluss) wurde uns eine geniale Version von  Green Day’s Boulevard of Broken Dreams präsentiert. Da war eine gitarrenspielende Lea und Siana, ein velofahrender Beni, ein tanzender Rico, ein unidentifizierbarer Athlet im Skianzug, ein schlagzeugspielender Janne, eine performende Ledna und Anja, ein russischer Laurin und unsere Youngsters Jan und David überzeugten mit einem Rockauftritt!

 

Auch wenn wir Trainer unseren Athleten nun den Sieg mit diesem überzeugenden Auftritt überlassen mussten, waren wir von der Teamleistung unserer Athleten schwer beeindruckt. Hier kommt ein riesiges Kompliment an euch, liebe Athleten:

 

Super, wie ihr den letzten Monat gemeistert habt! Wie ihr euch durch die ungewohnte Situation zu Hause mit Online-Schule oder Home Office gekämpft habt. Wie ihr trotz fehlender Clubtrainings weiterhin mega motiviert trainiert habt, obwohl sich euer Saisonziel einfach so verpufft hat. Wie ihr mitgefiebert habt bei den Challenges, wie ihr auch ein Online-TL cool findet und wie ihr als krönenden Abschluss diesen Zürikader-Song auf die Beine gestellt habt!

Das alles zusammen ist wirklich eine grosse Leistung von euch. Wir sind mega stolz, ein solches Team trainieren zu dürfen und freuen uns bereits jetzt, wenn wir wieder mit euch OL machen dürfen!

 

S Zürikader Trainerteam




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